Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

das aus den Zielvorgaben des Masterplan Freiraum heraus entwickelte Konzept „Freiraum Nürnberger Süden“ hat Zahlen zu Tage gefördert, die eine klare Sprache sprechen: 61% der Bewohner in der Südstadt erreichen keine Grünanlage innerhalb einer Entfernung eines Kilometers. Das ist nicht einmal in der Altstadt so. Auf jeden Bewohner der Südstadt entfallen 2m² Grünfläche, stadtweit sind dies 13 m². Obwohl der Bevölkerungsanteil mit Kindern in der Südstadt hoch ist, stehen nur 0,65 m² je Einwohner Spielplatzfläche zur Verfügung, stadtweit beträgt dieser Wert 1,5 m². Auch das Stadtklimagutachten von 2014 für unsere Stadt zeigt, wo der größte Handlungsbedarf zur Verbesserung des Klimas ist: in den hochverdichteten Stadtteilen, insbesondere in Gibitzenhof und Steinbühl.

Das von der Verwaltung vorgelegte Konzept „Freiraum Nürnberger Süden“ ist daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Die vorgelegte Prioritätenliste legt aber unseres Erachtens die Schwerpunkte nicht in die vordringlichsten Gebiete. Das Gebiet rund um den Hiroshima-Park ist bspw. bereits eine grüne Oase. Dagegen ist der Bereich südlich des Melanchthonplatzes eine einzige graue Pflasterwüste.

Die Entwicklung der blau-grünen Meilen nach dem Schwammstadtprinzip mit Entsiegelungen durch das Stadtquartier wären dort besonders dringend. Der Fokus sollte auf der Schaffung von neuen Grün- und Freiräumen, auch unter Einbeziehung des Verkehrsraums liegen. Aufgrund des hohen Nutzungsdrucks und der vielfältigen Herausforderungen, wie der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, Erhöhung der Biodiversität, Gesundheitsvorsorge und Bewegung sind in der zeitlichen Priorisierung den kreativen und anspruchsvollen Lösungen den Vorrang zu geben. Deshalb sehen wir die Entwicklung der „Gibitzenhofer Meile“ – vom Steinbühler Tunnel über die bestehende Grünfläche des Melanchthonplatzes und dem großen Spiel- und Bolzplatz hin zum Technologie Entwicklungsstandort.

Diese Maßnahme würde neben der kreativen Entwicklung der Verkehrsflächen, auch private Freiflächenpotenziale mit einbeziehen und somit eine Freiraumverbindung in und aus der Innenstadt neu erstellen. Darüber hinaus werden verschiedene Parks und Plätze erreicht, die sich zu wichtigen Begegnungsorten im Quartier entwickeln können.

Die SPD-Fraktion stellt daher für den Umweltausschuss folgenden

Antrag:

Die Verwaltung

• berichtet, ob und wie eine Einbeziehung der "Gibitzenhof - Meile" in Abstimmung mit der Stadtplanung in die Prioritätenliste erfolgen kann.

Mit freundlichen Grüßen