Schulterschluss für eine tolerante Stadtgesellschaft

Nachrichten aus dem Rathaus - Stadt NürnbergNr. 55 / 16.01.2015

  • von  RK
    17.01.2015
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Mit Blick auf die menschenverachtenden Terroranschläge in Paris wie auch die Pegida-Bewegung will die Stadt Nürnberg mit einem breiten stadtgesellschaftlichen Schulterschluss in geeigneter Form reagieren. Dazu haben sich auf Einladung von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly am Freitag, 16. Januar 2015, Vertreterinnen und Vertreter der christlichen, islamischen und jüdischen Religionen, aber auch von Gewerkschaften, Politik, Wirtschaft und Verbänden zum Meinungs- und Gedankenaustausch getroffen.

„Das Bedürfnis in irgendeiner Form ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen, ist in weiten Teilen der Stadtgesellschaft spürbar. Aus meiner Sicht ist es aber unerlässlich, eine emotionale wie auch inhaltliche Nachhaltigkeit damit zu verbinden“, betonte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly.
So mache eine Anti-Pegida-Demo nur Sinn, wenn es auch eine derartige Offensive in Nürnberg gäbe. Außerdem müsse man bemüht sein, positive Botschaften für ein Zusammenleben in gegenseitiger Achtung mit einer möglichen Aktion zu verbinden.

Einigkeit herrschte diesbezüglich aus Sicht der Beteiligten: Blinder Aktionismus sei fehl am Platz, wichtiger seien nachhaltige Aktionen, die in die gesamte Stadtgesellschaft wirken könnten.
Deshalb wurde besprochen, mehrere Aktionsfelder und Veranstaltungsformen unter eine gemeinsame thematische Klammer zu bringen. Denkbar sei zum einen eine Großveranstaltung, die möglichst vielen demokratischen Kräften der Stadtgesellschaft die Gelegenheit gibt, Gesicht zu zeigen. Darüber hinaus wurde vorgeschlagen, in einer Diskussions- und Gesprächsreihe die wissenschaftliche Seite zu Themen wie zum Beispiel Vorurteilsforschung sowie interreligiösem Dialog, aufzubereiten, um aufzuklären, zu informieren und zu problematisieren – etwa auch bei der Frage, wo die Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Blasphemie zu ziehen sei.

Eine baldige Fortsetzung des Gedankenaustausches ist geplant, um die Ideen weiter u konkretisieren und konkrete Aktionen zu besprechen.